Das Heimatmuseum in Dorfprozelten ist nicht zu verfehlen. Foto: LAG Main4Eck
Kaum durch die Tür, steht man im Gemischtwarenladen von 'Tante Emma'. Foto: LAG Main4Eck
Neben Schusterei und Schneiderei ist auch eine - betreibbare - Tischlerei eingerichtet. Foto: LAG Main4Eck
Auf dem sehr gepflegten Bahnhofsplatz ist das Thema 'Sandstein' allgegenwärtig. Foto: LAG Main4Eck
Im Keller des Heimatmuseums befindet sich die Steinmetzwerkstatt. Foto: LAG Main4Eck
Die Verarbeitung des örtlichen Buntsandsteins war jahrhundertelang von großer Bedeutung für Dorfprozelten. Foto: LAG Main4Eck
Das Heimatmuseum in Dorfprozelten ist nicht zu verfehlen. Foto: LAG Main4Eck
Kaum durch die Tür, steht man im Gemischtwarenladen von 'Tante Emma'. Foto: LAG Main4Eck
Neben Schusterei und Schneiderei ist auch eine - betreibbare - Tischlerei eingerichtet. Foto: LAG Main4Eck
Auf dem sehr gepflegten Bahnhofsplatz ist das Thema 'Sandstein' allgegenwärtig. Foto: LAG Main4Eck
Im Keller des Heimatmuseums befindet sich die Steinmetzwerkstatt. Foto: LAG Main4Eck
Die Verarbeitung des örtlichen Buntsandsteins war jahrhundertelang von großer Bedeutung für Dorfprozelten. Foto: LAG Main4Eck

Heimatmuseum Dorfprozelten

1 Min. Fußweg
3 Min. zur Haltestelle
1 Min. zum Bahnhof

Im Alten Bahnhof von Dorfprozelten präsentiert der Heimat- und Geschichtsverein verschiedene Aspekte der Ortsgeschichte, vor allem der örtlichen Handwerke. Hier sind ein Gemischtwarenladen, eine Schusterwerkstatt, eine Schreinerei und eine Steinmetzwerkstatt eingerichtet. Außerdem werden das Frisör- und Schneiderhandwerk thematisiert und im Außenbereich ist eine nutzbare Steinhauerhütte rekonstruiert. Auf dem einladend gestalteten Bahnhofsvorplatz sind weitere Relikte der Dorfprozeltener Steinbrüche und Steinmetzen zu entdecken.

Der Alte Bahnhof als Museum

Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde 1987 dem Heimat- und Geschichtsverein von der Gemeinde als Heimatmuseum zur Verfügung gestellt. Darin fanden seitdem etliche wechselnde Ausstellungen zu vielen für Dorfprozelten interessanten historischen Themen statt. Rund 1.000 Exponate und Fundstücke aus Dorfprozelten zeugen vom Arbeitsleben der Menschen in den verschiedenen Handwerken und vom alltäglichen Leben.

In den Ausstellungen werden die Handwerke der Schreiner, Steinhauer und Schuster gewürdigt. Die alten Werkzeuge, viele über 100 Jahre alt, geben Einblick in die Arbeit der Berufsgruppen. Dass sie damals den ganzen körperlichen Einsatz und das handwerkliche Können der Fachleute erforderte, lässt sich noch an vielen Exponaten erahnen.

Wirtschaftsgrundlage Buntsandstein

Im Untergeschoss des Museums ist eine vollständig ausgestattete Steinhauerwerkstatt als Dauerausstellung eingerichtet. Neben vielen aus Sandstein gefertigten Objekten, befindet sich als besonderes Ausstellungsstück auch der 'Herrgott vom Dreikreuz' hier. Der Torso einer Christusstatue gehört zu einer Kreuzgruppe aus dem Jahr 1629 , die an der Gemarkungsgrenze von Dorfprozelten und Stadtprozelten steht. Das stark beschädigte Original wurde durch eine Kopie ersetzt und zum Schutz vor weiterer Zerstörung ins Heimatmuseum gebracht. 2019 errichtete der Heimat- und Geschichtsverein im Außenbereich des Museums aus alten Materialien und möglichst originalgetreu eine Steinhauerhütte.

Ein besonderes Relikt aus der Entwicklungsgeschichte der Gemeinde ist die Bergbremsbahn aus dem 19. Jahrhundert. Hoch oben am Berg, direkt vor den Buntsandsteinbrüchen war sie installiert. Die Loren wurden mit grob behauenen Bruchsteinen beladen zu Tal gelassen und zogen gleichzeitig - ohne Einsatz von "Fremdenergie" - leere Loren wieder auf den Berg. Zwei Loren auf dem Bahnhofsvorplatz veranschaulichen das Funktionsprinzip.

Schiffermuseum und Dornbuschschmiede

In Dorfprozelten warten zwei weitere Museen darauf, entdeckt zu werden. Sie liegen alle in Laufreichweite und werden vom Heimat- und Geschichtsverein betrieben, sodass sich ein gemeinsamer Besuch anbietet.

Das Schiffermuseum im Alten Waschhaus der Gemeinde, nur gut 100 Meter vom Main entfernt, enthält zahlreiche Zeugnisse des Schiffergewerbes. Die Schiffahrt stellte bis ins 20. Jahrhundert eine Haupterwerbsquelle der Bevölkerung dar; Dorfprozelten war einst das größte Schifferdorf in Unterfranken. Schiffsbestandteile, Werkzeuge und weitere Gegenstände, Bilder, Zeitungsartikel und mehr bringen den Gästen die Arbeits- und Lebenswelt der Schiffer näher. Daneben sind auch Utensilien des einstmaligen Waschbetriebes ausgestellt.

Die Dornbuschschmiede ist das älteste erhaltene Gebäude Dorfprozeltens, errichtet 1617. Archivalisch lässt sie sich sogar bis 1541 zurückverfolgen. Bis 1978 - über 400 Jahre lang - wurde sie fast durchgängig betrieben. Ihren Namen hat sie von den letzten hier tätigen Schmieden, Adam und August Dornbusch. Der Heimat- und Geschichtsverein hat das Gebäude, das noch seine gesamte Werkzeugausstattung besitzt, 2020 restaurieren und die Technik instand setzen lassen. Heute sind wieder Schmiedevorführungen möglich.

Literatur und Links

Heimat- und Geschichtsverein Dorfprozelten (Hg.): Dorfprozelten - ein Dorf im Wandel seiner 1000 jährigen Geschichte, Dorfprozelten 1995.

Georg Veh: Dorfprozelten - ein Dorf im Wandel seiner 1000 jährigen Geschichte Teil II, Dorfprozelten 2002.

 

weiterführende Links:

Heimat- und Geschichtsverein Dorfprozelten

Gemeinde Dorfprozelten

Europäischer Kulturweg 'Altenbücher Kirchweg'