© Tourismusverband Spessart-Mainland e.V.
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Barrierefreier Erlebnisweg Nähe und Weite Dammbach

Bushaltestelle "Krausenbach Mühlgasse"
17 Min. zur Haltestelle

Direkt hinter dem Oberschnorrhof ist ein Rundweg mit herrlichen Ausblicken in die Dammbacher Spessarttäler entstanden. Hier lässt sich die Weite spüren. Dieser Teil ist barrierefrei. Nah wird es, wenn Siedlungsgeschichte im Spessart erlebbar wird, wenn Spuren vergangener Land- und Waldwirtschaft entschlüsselt werden. Der sich anschließende Naturlehrpfad konnte leider nicht barrierefrei angelegt werden. Das Gelände ist zu steil. Bunter Magerrasen und ein alter Hohlweg erwarten den Besucher.

Im Netzwerk „Barrierefreie Erlebniswege im Spessart“ hat sich jede Gemeinde ein Motto gesetzt. In Dammbach ist es „Nähe und Weite“. Dem Besucher bieten sich herrliche Ausblicke in die Spessarttäler. Hier lässt sich Weite spüren. Nah wird es, wenn Siedlungsgeschichte im Spessart erlebbar wird, wenn Spuren vergangener Land- und Waldwirtschaft entschlüsselt werden. Der sich anschließende Naturlehrpfad konnte leider nicht barrierefrei angelegt werden.

Trocken- und Magerrasen

Die trockenen Sandstandorte sind durch die Verwitterung des Buntsandsteins und einen jahrhundertelangen Nährstoffentzug entstanden. Auf den ebenen Flächen wurden Kartoffeln und Roggen angebaut. Magerrasen wachsen auf kargen Standorten. Bunte Pflanzengemeinschaften von Hungerkünstlern, Stachelträgern und Heilkräutern haben sich eingestellt. Sie verdanken ihre Existenz der Beweidung mit Schafen und Ziegen, die mit ihrem Biss alle anderen Pflanzenarten fernhalten. Die Tiere verhindern nicht nur das Aufkommen von Gehölzen, sondern verbreiten als „mobile Biotopverbundsysteme“ auch Pflanzensamen und Kleintiere über Fell und Kot. Wie passt nun der Lämmersalat (Arnoseris minima) hierhin, der als Relikt extensiver Ackernutzung gilt? Er wurde 2012 entdeckt und ist das letzte bekannte Vorkommen im gesamten Spessart.

Historische Landbewirtschaftung

In der Gemarkung „Oberschnorrhof“ wurde früher sowohl Feldwirtschaft mit Viehhaltung als auch Waldwirtschaft betrieben. Heute sind Streuobstwiesen und Brachland Zeugen vergangener bäuerlicher Nutzung. In der Gemarkung „Oberschnorrhof“ waren früher zwei Bauernhöfe angesiedelt. Feld- und Waldwirtschaft waren die Haupteinnahmequellen. Die Erträge in der Feldwirtschaft wurden durch den Anbau von Kartoffeln, Rüben, Roggen und Hafer erzielt. Das Vieh, insbesondere Schafherden, hatte seinen Stammplatz auf den ausgedehnten Wiesenflächen. Bis zum Herbst war die Feldarbeit wichtiger Arbeitsbestandteil der Bauernfamilien. Im Winter wurde im Wald Holz zum Verkauf ins Ruhrgebiet geschlagen und vorbereitet. In den dortigen Kohlegruben wurde das stabile „Grubenholz“ zum Abstützen der Grubengänge eingesetzt.

Der Ausblick

Wie eine kleine Terrasse ist das Aussichtsplateau hier gestaltet. Genießen Sie den zauberhaften Blick auf die Spessartwälder. Hier empfinden Sie die Spannung von Nähe und Weite. Der barrierefreie Aussichts- und Rundweg mit einer max. Steigung von 60 % hat seinen Höhepunkt im Aussichtsplateau. Gleichzeitig bildet es das Ende des barrierefreien Weges, bevor der Naturlehrpfad beginnt. Zwei Sitzbänke auf dem Aussichtsplateau ermöglichen es die „Weite“ und damit den herr­lichen, unverbauten Blick auf die Dammbacher Spessartwälder zu genießen. Hier spürt man Nähe und Weite gleichzeitig – die Nähe zur Natur und die Weite der Spessartwälder. Im Herbst, der mit einer fantastischen Verfärbung des Mischwaldes einhergeht, kann man den „Indian Summer“ des Spessarts mit allen Sinnen genießen.

Blühzeiten im Magerrasen

Viele Tier- und Pflanzenarten können nur in der niedrigen und lockeren Pflanzendecke eines Magerrasens leben. Mit dem Rückgang des Lebensraums sind auch sie selten geworden. Auf den kargen, sandigen Flächen hat sich ein Mosaik aus zwergstrauchreichen Heiden und sauren Magerrasen eingestellt. Die Heideflächen mit Besenginster und Besenheide sind zur Blütezeit nicht nur nektarreiche Bienenweiden, sondern auch wahre Augenweiden. Die von Gräsern und Kräutern bestimmten Magerrasen sorgen dafür, dass schon im Früh­sommer Schmetterlinge und Bienen ausreichend Nektar und Pollen finden. Neben dem sich flächig ausbreitenden Kleinen Habichtskraut wachsen hier Bergsandglöckchen und der Kleine Vogelfuß, dessen gebogene Schotenfrucht-Bündel tatsächlich einem Vogelfuß ähneln.

Leben im Magerrasen

Nutzungsaufgabe, Aufforstung und Intensivierung der Landwirtschaft haben dazu geführt, dass Magerrasen zu seltenen und gefährdeten Biotopen geworden sind. Viele Arten können nur hier überleben. Neben Pflanzen wie Kleiner Vogelfuß und Bergsandglöckchen zählen zahlreiche Insekten der Magerrasen wie Magerrasen-Perlmutterfalter, Heidegrashüpfer und Warzenbeißer zu den bedrohten Arten. Der Warzenbeißer ist eine unserer größten heimischen Heuschrecken-Arten. Bei Gefahr kann er sich mit kräftigen Bissen und der Absonderung von ätzendem Verdauungssaft wehren. Wie sein Name verrät, nutzte man dieses Verhalten früher zur Behandlung von Warzen. Die Zauneidechse profitiert von dem hohen Insektenangebot. Sie hat Heuschrecken einfach zum Fressen gern.

Stockwerkaufbau des Waldes

Der Wald ist in mehrere Schichten aufgeteilt. Von der untersten Moos- oder Bodenschicht über die Krautschicht, die Strauchschicht bis zur Baumschicht. Sie entstehen durch die unterschiedliche Höhe der Pflanzen. Die größte Schicht im Waldaufbau ist die der Bäume. Bäume bestimmen mit ihrem mehr oder weniger kräftigen Laubwerk, wie viel Licht auf den Boden einfällt. Der Lichteinfall wiederum bestimmt die Zusammensetzung und den Artenreichtum der anderen Schichten. Je mehr Licht einfällt, desto mehr Arten finden sich in den unteren Schichten. Zusammen bilden die Schichten ein stabiles Gleichgewicht für Tier- und Pflanzenbestände.

Hohlweg

Hier ist ein historischer Hohlweg zu erkennen. Früher waren Wege meist nicht befestigt. Der Regen spülte den gelockerten Boden weg. Wenn die Wege zu tief ausgewaschen waren, fuhr man einfach am Rand. In der Gemarkung Dammbach gibt es noch viele historische Hohlwege. Entstanden sind sie durch das Befahren von Fuhrwerken mit eisenbeschlagenen Rädern. Die Bodendecken der unbefestigten Wege wurden beschädigt und vom Regenwasser ausgewaschen. Mit der Zeit schnitten sich die Wege immer mehr in das Gelände. Dieser Hohlweg war früher möglicherweise Teil eines Handelsweges von Rohrbrunn über den Oberschnorrhof zum Maintal. Im Mittelalter war es üblich, dass man den kürzesten Weg über die Höhe suchte. Falls erforderlich zog man dafür die Fuhrwerke mehrspännig bis zum Höhenweg hinauf.

Barrierefreie Erlebniswege im Spessart

Die anderen Barrierefreien Erlebniswege im Spessart sind:

Durch einen Klick auf den Namen, öffnen sich Informationen zum entsprechenden Weg.